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Eine wundersame Geschichte


Der kleine Dobby begegnete unseren befreundeten Tierschutzkollegen in Rumänien eines Tages auf der Straße.

Er wollte sofort geknuddelt werden und hat die Herzen der Leute im Sturm erobert.

Leider gab es keine Möglichkeit der Unterbringung, denn jeder Platz im Shelter oder in den Pflegefamilien war mehr als ausgebucht.

So wurde er vor Ort gefüttert, in der Hoffnung, schnell eine Möglichkeit zu finden, ihm zu helfen.

In den darauffolgenden Tagen wurde er leider angefahren. Ein Schicksal das etliche rumänische Straßenhunde teilen.

Also setzten wir sofort alle Hebel in Bewegung um ihn schnellstens nach Deutschland kommen zu lassen und zu versorgen.

Wir schafften es eine Pflegestelle zu finden. Nachdem wir die Röntgenbilder verschiedenen Fachärzten vorstellten, hatte sich unsere Vorstellung von einer kompletten Heilung jedoch schnell erledigt. Dafür war es bereits zu spät.

Aber mit einigen Maßnahmen, wie zum Beispiel Physiotherapie, kann er ein gutes Leben führen.

So kam Dobby schon kurze Zeit später in Deutschland an. Er zeigte sich genau so freundlich wie die Rumänen ihn beschrieben haben.

Wir freuten uns für ihn.

Nach wenigen Tagen allerdings meldete sich sein Pflegefrauchen, um uns mitzuteilen, dass er nach ihrem kleinen Kind geschnappt hat.

Wir waren total überrascht. Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet.

Er sollte natürlich jetzt ganz schnell ausziehen.

Also suchten wir nach einer schnellen Lösung. Einen Platz für einen Hund zu finden, der nach Kindern schnappt, ist ein Problem, wie sich jeder denken kann.

Wider erwarten meldete sich jedoch eine uns bekannte Tierschützerin, die bereit war ihn sofort aufzunehmen. Welch ein Glück!

Das zukünftige Frauchen musste jedoch 1000 km fahren um Dobby abzuholen.

So baten wir die Pflegestelle, der abholenden Familie doch einen Teil der Strecke entgegen zu fahren.

An dieser Stelle kam dann, zu unserer großen Überraschung, ein klares nein.

Jetzt waren wir doch sehr verwundert. Denn die Übergabe des Hundes wäre zeitlich deutlich schneller möglich gewesen, wenn die Adoptanten nicht so weit hätten fahren müssen. Der Pflegestelle war es jedoch völlig egal, wenn Dobby Wochen später abgeholt werden würde. Fahren würden sie nicht.

Dies hat uns sehr irritiert, denn wenn eine Mutter ihr Kind in Gefahr sieht, ist sie in der Regel zu allem bereit, um diese Gefahr so schnell als möglich zu bannen.

Das war hier nicht der Fall.

Wir haben uns natürlich die Frage gestellt, warum dies so sein könnte. Als Antwort fiel uns nur ein, dass man die Kinder wohl doch nicht in Gefahr wähnt.

Letztendlich sah es für uns dann so aus, dass die Familie keine Lust mehr auf einen Hund hatte. Da dies natürlich niemand zugeben möchte, wurde halt behauptet, dass Dobby gebissen hat.

Letztendlich ist es reine Spekulation von uns, dass Dobby nicht gebissen hat. Aber die Umstände legen dies doch nahe.

Dobby hatte unendlich großes Glück, dass er trotzdem ganz schnell abgeholt wurde und nun sein Zuhause gefunden hat.

Es hätte aber auch sehr schnell anders kommen können.

Hunde, denen nachgesagt wird, das sie beißen, will niemand mehr. Nicht selten bleiben solche Hunde den Rest ihres Lebens im Tierheim.

Gar nicht wissen möchte ich, wie oft dies eine Ausrede ist, um den Hund loszuwerden, weil man einfach nur die Lust an ihm verloren hat.

Es ist mir ein Bedürfnis, darauf hinzuweisen, wenn man sich schon seines Hundes entledigen möchte, ihm nicht auch noch seine Chancen auf ein gutes Zuhause zu nehmen, indem ihm ein schlechtes Verhalten nachgesagt wird.

Der Mensch lebt danach sein Leben einfach weiter, wie zuvor. Für viele Hunde jedoch beginnt danach eine Odyssee.

Wir können es nicht oft genug sagen. Jeder sollte sich ganz genau überlegen, ob er wirklich einen Hund haben möchte.

Wird die Anschaffung eines Hundes bereut, ist es immer nur zum Nachteil des Hundes.

Dobby hatte unglaublich viel Glück und ein traumhaftes Zuhause gefunden. Er lebt dort mit anderen Hunden und Kindern und hat noch nie geschnappt.

Genau wie in Rumänien zeigt er sich als ein sehr freundliches Tier, welches mit allem und jedem verträglich ist.




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