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Nacho

 

Wie ich zu meiner perfekten Familie kam

 

Mein Name ist Nacho. Ich bin ein 4-jähriger Chihuahua-Mix und wohne bei meiner Familie, Nicole & Marcel Fritschi, in der Schweiz. Hier schildere ich euch, wie ich zu meinem Namen und meinem Zuhause kam.

Es war November 2018, ein Sturm wehte durch die Gassen und ich saß verängstigt und frierend am Straßenrand. Da kam eine Dame auf mich zu und sprach mich an. Schwanzwedelnd ging ich auf die nett aussehende Frau zu und sie schloss mich sofort in ihre Arme. Oh Mann, war ich froh, dass mich endlich jemand bemerkt hatte. Die Dame nahm mich gleich mit. Wie sich herausstellte, heißt sie Nieves und ist für ein Projekt in Murcia zuständig, welches sich für ausgesetzte, heimatlose Hunde einsetzt. Nieves gab mir zu fressen und ein Plätzchen zum Schlafen mit einer warmen, gemütlichen Hundedecke. Endlich war ich in Sicherheit!

Die Helfer dieses Projektes gaben mir den Namen Everest, wohl weil ich so weiß bin. Ich wurde geimpft, gechippt, auf Krankheiten untersucht und zum Schluss auch noch kastriert. Na ja, das Kastrieren war meiner Meinung nach nicht nötig!!!! Ich wurde für gesund erklärt und um eine gute Figur zu machen, damit mich auch jemand adoptiert, habe ich eine rundum Schönheitsbehandlung erhalten: shampoonieren, föhnen, Krallen schneiden etc. Das alles konnte nur durch nette und großzügige Spenden gemacht werden.

Nach einer Fotosession wurde ich dann ins Netz gestellt, damit sich jemand findet, der mich wollte. Übrigens, ich bin sehr fotogen! Und genau deswegen wurden die Fritschis aus der Schweiz auf mich aufmerksam. Sie meldeten sich bei Susanne Tölle, welche sich in Deutschland mit Herzblut für das Projekt engagiert. Susanne war begeistert vom Bewerbungsscheiben welches sie von Nicole & Marcel erhielt. Die zwei hatten nämlich schon mal einen kleinen Racker wie mich und waren somit gute Kandidaten. Aber sie mussten sich zuerst mal einer gründlichen Überprüfung unterstellen. Beim Hausbesuch der zuständigen Frau Anfang Dezember 2018 waren die zwei ziemlich nervös, so wie ich erfahren habe. Aber sie haben sich umsonst Sorgen gemacht, denn kurz darauf bekamen sie das OK für meine Adoption.

Da Nicole & Marcel mich erst gegen Ende Dezember zu sich nehmen konnten (sie haben vorher keine Ferien bekommen), musste ich zu einer Pflegefamilie in Deutschland. Der Landweg zwischen Murcia und Wuppertal war ziemlich lange. Doch die Fahrer haben regelmäßige angehalten um uns Vierbeinern zu Fressen zu geben und uns die Beine zu vertreten. Auch hier waren alle freiwilligen Helfer sehr nett und haben sich gut um uns gekümmert. Als ich in Wuppertal angekommen bin, hat mich eine nette Dame zusammen mit anderen Pflegehunden begrüßt. Dort hat es mir auch sehr gut gefallen. Nicole & Marcel teilten ihr mit, dass sie mir lieber den Namen Nacho geben würde und so kam ich also zu meinem Namen.

Ende Dezember war es dann soweit. Nicole & Marcel machten sich auf den Weg von Oberglatt (gleich neben dem Flughafen Zürich) nach Wuppertal. Sie kamen rein und ich bin sofort auf Nicole’s Schoss gehüpft. Ich habe gespürt, dass sie für mich gekommen sind und mich gern haben würden. Ich glaube, sogar ein paar Freudentränen bei ihnen gesehen zu haben.

Nach einer 6-stündigen Fahrt sind wir dann endlich in der Schweiz angekommen. Die Wohnung hat mir auf Anhieb gefallen und ich durfte gleich alles genau beschnuppern. Ich hatte so viele Hundebettchen, dass ich gar nicht wusste, in welchem ich schlafen sollte. Sogar auf die Couch und in ihr Bett durfte (resp. darf) ich.

 

Nun bin ich also seit 2 Jahren hier in Oberglatt. Bekomme 2x täglich zu Fressen und darf (manchmal auch muss) 4x täglich Gassi gehen. Ich habe nämlich nicht immer so Bock darauf; vor allem wenn ich am Nickerchen in der warmen, gemütlichen Wohnung am Machen bin und in die Kälte raus muss. Aber sie sagen dann immer, ich müsse bestimmt noch meinen Tank leeren. Ich musste lernen zu gehorchen und zu machen, was die zwei wollen. Aber ich bekomme immer ein Leckerchen dafür (außer freiwilligen Helfern geht ja schließlich niemand gratis arbeiten). Auch den Hundesport Agility habe ich gelernt und ich freue mich jedes Mal aufs Training mit Nicole. In der Hundeschule habe ich viele Freunde gefunden. Wir fahren sogar 3-4-mal im Jahr zusammen in den Urlaub. Meistens in ein Hundehotel wo ich mit anderen Vierbeinern rumtoben kann oder wir alle zusammen wandern gehen. Marcel ist etwas strenger mit dem Fressen und den Leckerchen, Nicole dafür mit meiner Erziehung. Aber das ist ganz ok so.

Nicole & Marcel zeigen mir täglich ihre Liebe, sei es mit Knutschen, Streicheln, Kuscheln oder einfach nur zusammen auf der Couch rumhängen. Sie sind genauso dankbar wie ich, dass es dieses Projekt in Murcia gibt, welches sich um die Straßenhunde kümmert. Denn ohne sie hätten wir uns nicht gefunden! Die Grupo de Proyecto Dédalo kümmert sich nun darum und ich hoffe, dass auch weitere Hunde durch sie ein so schönes Zuhause bekommen wie ich.

Das war also meine Geschichte!

​

von Nicole Fritschi

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