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Kuriositäten im Tierschutz
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Wir hatten bereits damit angefangen, Kuriositäten zu sammeln, die uns bei unserer täglichen Tierschutzarbeit begegnen. 

Unsere liebe Diplomdesignerin Katrin Oertel hat dafür wieder ein ganz besonderes Bild entworfen.

Da uns immer mal wieder abstruse Dinge passieren, die viele Menschen sich gar nicht vorstellen können, wollen wir dies zukünftig fortführen.

Jeder darf uns gern seine ganz persönlichen Erfahrungen dazu schicken und wir schauen ob wir diesen Punkt in unserer Liste ergänzen.
 

Antonia

Die 8jährige Galga Antonia war schon länger bei mir, als sich eine junge Frau für sie interessierte. Da sie dort als Einzelhund leben sollte, habe ich viel Zeit darauf verwendet, Antonia an die junge Frau zu gewöhnen. Sie schlief mehrfach bei mir und verbrachte viel Zeit mit Antonia. Ich machte eine Vorkontrolle bei ihr (100km) und ging dort ausgiebig mit ihr und Antonia spazieren. Einen weiteren Sonntag machte ich eine Vorkontrolle in dem Fitness-Studio, in dem sie arbeitete und wo Antonia mitkommen sollte (150km) und richtete dort einen schönen Platz für Antonia ein. Antonia wurde abgeholt und alles schien gut. Drei Tage später ein morgendlicher Anruf. Sie würde Antonia jetzt wieder zu mir zurückbringen, weil Antonia schlimme Blähungen hätte und weil sie das in ihrem Zimmer nicht aushalten könnte. Und überhaupt - vielleicht wäre sie ja auch schon 9 statt 8 Jahre und das wäre ihr ja dann zu alt.

Wirklich genau so passiert...

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Madita

Interessent fragt nach den Maßen von Madita, einer kleinen, jungen, agilen, wuscheligen, fröhlichen Maus. Grund dafür war, dass Madita auf seinen täglichen um die 20km langen Fahrradtouren in den Fahrradkorb passen sollte. Sie selber laufen zu lassen war ihm zu mühsam.

 

Hündin für die Mama

Eine junge Frau ruft an und interessiert sich für eine kleine Hündin (bei mir in Pflege). Die Hündin soll für ihre Mutter sein, die aber nichts davon weiß. Aha, also Rückfragen und es stellt sich heraus, dass die Mutter ganztags arbeitet und nicht vor 21 Uhr zuhause ist. Ok, Rückfrage also, ob die Hündin dann tagsüber bei ihr sei - aber nein, sie ist auch den ganzen Tag nicht zuhause. Ok, Rückfrage also, wer denn tagsüber nach ihr schauen würde. Hm, der Opa wohnt im Haus. Also wäre die kleine Maus tagsüber beim Opa ? Nein, um Gottes willen, das will der nicht. Tagsüber kann sie ja im Garten bleiben...

 

Svenya

Eine Interessentin meldet sich für die kleine, zweijährige Podenca Svenya, die bei mir in Pflege ist. Klingt sympathisch, viel wird besprochen, und dann fahre ich 100km zur Vorkontrolle, im Zuhause der jungen Frau und gegenüber bei der Mutter, die zwei Hunde hat und wo Svenya tagsüber bleiben würde. Schöner Garten, sieht alles nett aus. Nach und nach stellt sich heraus, dass es für Svenya nicht einmal zum Bezahlen des Sicherheitsgeschirrs reicht; ein altes, viel zu großes Geschirr von einem sehr viel größeren Hund war im Keller gefunden worden und sollte passend gemacht werden. Da die junge Frau in der Ausbildung steckt, schlage ich eine Krankenversicherung vor, damit im Falle eines Falles Svenyas Versorgung gesichert wäre. Zu teuer. Die junge Frau wohnt umsonst im Haus der Großeltern, hat dort eine eigene 3-Zimmer-Wohnung, außerdem ein Pferd, einen Freund und - das gab den endgültigen Ausschlag gegen die Adoption - einen Hamster in einem 20x20cm großen Minikäfig und drei Meerschweinchen in einem kleinen Glaskasten auf der Fensterbank, mit nichts darin außer Streu, NICHTS ! Alle Versuche, ihr zu erklären, was man besser machen könnte - totale Ignoranz gegenüber tierischen Bedürfnissen...

 

Fiona

Eine Dame meldet sich und interessiert sich für meine junge Pflegegalga Fiona. Riesiger Garten, ländlich gelegen, ein weiter Hund schon da, klingt toll. Dann die Info, dass der Garten aber nur 1,20m hoch eingezäunt ist. Fiona könnte also aus dem Stand darüber hüpfen, und sie ist ein Angsthund. Also erklärt, dass der Zaun erhöht werden müsse (ginge ja ganz einfach mit einigen Pfosten und Maschendraht), aber die Antwort darauf war, dass es ja nicht schlimm sei, wenn die Hunde mal weglaufen würden. Sie wüssten ja, wo sie zuhause sind, und sie kämen natürlich wieder nachhause. Ach so, ja, nee klar, natürlich...

 

Yaira

Ein älterer Herr bewirbt sich um meine ca. 8jährige Pflegegalga Yaira. Er ist Rentner und das würde ja prima passen, altersmäßig und er hat viel Zeit (denkt man). Hm, ja, aber ab und zu arbeitet er noch einige Stunden. Naja, ok, wie viel denn? Es stellt sich heraus, dass er täglich 6 Stunden arbeitet, aber er meint, dass 6 Stunden alleine bleiben kein Problem für einen Hund seien. Ich merke an, dass mit Pausen und Hin- und Rückfahrten der Hund ja schon mindestens 7 Stunden lang alleine sei. Daraufhin erklärte mir der Herr, dass seine Hunde immer alle 9 bis 10 Stunden am Tag alleine gewesen wären und dass ihm eine 8jährige Hündin sowieso viel zu alt wäre. 

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Diese Liste kennt ihr bereits, wenn ihr unsere Seite über Facebook verfolgt:

 

Wie Menschen so ticken, das wundert uns doch immer wieder. Gerade in der Vermittlung erleben wir tagtäglich die tollsten Dinger. Ein kleiner Ausschnitt unseres Kuriositätenkabinetts:

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Platz 6: Sehr nette Frau; ist total verliebt in einen Hund. Viele Fragen werden beantwortet und die Vermittlung scheint nur noch eine Formsache. Später am Abend ... die Frau weinend am Telefon. Ihr Mann möchte keinen Hund. Ob wir ihr helfen können den Ehemann zu überreden.

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Platz 5: Familie bewirbt sich und es wird lange telefoniert. Später dann eine kurze Info, dass der Vermieter keine Hunde erlaubt.

 

Platz 4: Familie ist schockverliebt und ruft an. Ein bis zwei Stunden sind schnell vorbei und man verabredet, der Familie die Selbstauskunft zu schicken. Diese kommt nie ausgefüllt zurück, und wenn man nachfragt, wird nicht mehr geantwortet.

 

Platz 3: Familie fragt nach Fuchur. Nach drei Stunden schreiben sie, das es unmöglich ist, noch keine weiteren Infos bekommen zu haben und wünschen dem Hund alles Gute.

 

Platz 2: Familie bewirbt sich auf Welpe Sandy, durchläuft Gespräche, Vorkontrolle, kauft bereits sämtliches Zubehör, um dann die Anfrage zurück zu ziehen, da der Ehemann einen Maltipoo Welpen beim Züchter gekauft hat (Ostergeschenk). Sandy sucht wieder!

 

Platz 1: Familie zieht ihre Anfrage auf einen Welpen zurück, da der kleine Sohn einen Hund mit Knickohr möchte! Aber bitte nur eins (2 Knickohren sind too much).

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Nun geht es weiter:

 

Eine Bewerbung auf Biene

Eine Frau schreibt eine kurze Mail, in der sie um Informationen zu Biene bittet. Wir schicken ihr unsere Selbstauskunft.

Darauf antwortet sie, dass ihr das zu bürokratisch wird, ob wir nicht zuerst telefonieren könnten.

Ich erkläre ihr höflich, dass wir dies nicht mehr machen, weil es zu häufig passiert ist, dass vermeintliche Interessenten sich stundenlang beraten lassen, um dann nie wieder von sich hören zu lassen. Wir aus diesem Grund vorab, durch die Selbstauskunft, schon einmal die Ernsthaftigkeit der Bewerbung sehen können.

 

Darauf erhielt ich folgende Antwort:

 

Ja was soll ich dazu sagen... wie groß das Interesse ist!?
oder wie groß die technische Möglichkeiten sind?
Nur das macht einen Interessenten auch wirklich interessant...
also sorry, aber ich finde dieses Verhalten, egal bei welchem Tierschutzverein,... immer wieder das gleiche..
selbstverliebte und ignorant!
Hauptsache für sie ist es bequem!
ich finde es traurig ganz ehrlich!
Alles gute trotzdem

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Eine Bewerbung auf Ama

Lange Gespräche werden geführt. Da bei der Dame eine Katze lebt, lassen wir in Spanien einen Katzentest machen, der nicht gut ausfällt. In weiteren Gesprächen fiel die Entscheidung auf Robin, der perfekt gepasst hätte. Ich fahre also hin (insgesamt 60 km an meinem freien Tag) um eine Vorkontrolle zu machen.

Es ist alles wunderbar und wir beschließen gemeinsam das wir noch ein Blutbild machen lassen und zu welchem Datum er reisen soll.

 

Fünf Tage später folgende Nachricht:

 

Guten Morgen Frau Tölle, ich habe gestern spontan von Freunden einen Notfall-Hund übernommen. Ein zweites Tier kommt für mich nicht mehr in Betracht. Es tut mir sehr Leid, dass ihre aufwendige Tätigkeit Robin zu vermitteln nun nicht zum Ziel geführt hat. Ich danke ihnen herzlich für ihre Bemühungen und hoffe, dass sich bald wieder ein Interessent meldet. Wenn sie die umfangreichen Informationen, die sie für mich zusammen getragen haben, auf die Website nehmen, wäre das sicher hilfreich. Ich wünsche ihnen weiterhin alles Gute und viel Erfolg. Liebe Grüße

 

Eine Bewerbung auf Bela von einem netten Ehepaar.

Es wird telefoniert und festgestellt, dass Bela nicht zu den Vorstellungen der Familie passt. Gemeinsam wird nach dem passenden Hund gesucht und die Wahl fällt auf Ama.

Es wird eine Vorkontrolle organisiert.

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Dann die Sprachnachricht der Dame:

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Es tut mir leid ihnen absagen zu müssen. Meine Kinder haben mir davon abgeraten einen Hund ohne Schwanz zu nehmen, da dieser ja nicht in der Lage ist zu kommunizieren. Man sieht nicht ob er nett ist oder böse. Außerdem soll ich einen Hund aus Deutschland nehmen. Meine Kinder haben einen Hund aus einem deutschen Tierheim, der aus Italien gekommen ist. Dieser Hund dreht total durch bei Autos und bei schwarz gekleideten Kellnerinnen. So ein Hund wäre für uns zu schwierig.

(Falls jemand beim Lesen die Logik nicht versteht, das geht uns auch so.)

 

Eine Bewerbung für Dobby

Dobby hatte nun schon so viel Pech in seinem kurzen Leben und, wie uns ein Tierarzt bestätigt hat, auch immer starke Schmerzen. Umso glücklicher waren wir, als sich eine Familie für ihn meldete. Er durfte zur Pflege kommen und es wurden alle möglichen Komplikationen besprochen. Die Familie versprach, den Dobby mindestens durch die Phase seiner Operationen zu begleiten. Auch die Option der Adoption stand im Raum. Aber Dobby musste nur einmal knurren und schwupps fiel die Entscheidung, dass er so schnell wie möglich wieder ausziehen soll. Sämtliche Absprachen waren vergessen.

 

Vollständige Anfrage per e-Mail:

Eine sehr hübsche Hündin, unsere ist leider Verstorben meine Verlobte und ich würden sehr gerne wieder ein Hund haben möchten, wir lieben Tiere würde mich freuen wenn sie sich bei uns melden.

 

Anmerkung vom Verein:

Sie haben nicht geschrieben um welchen Hund es geht.

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Antwort des Interessenten:

Nicht so rissig ein Schäferhund oder ein Mix auch ein Wepen

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Vollständige Anfrage per e-Mail:

Ist er noch zu haben

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Vollständige Anfrage per e-Mail:

Hallo wir würden uns den Hund mal gerne anschauen

 

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